Patrick Bebelaar: Klarissenkloster (Pfullingen)

Short Description / Kurzbeschreibung

Das Klarissenkloster der Heiligen Cäcilia in Pfullingen steht als Mahnmal gegen Unterdrückung und Vertreibung. Trotz des Schweigegelübdes behaupteten sich die Ordensschwestern gegen die Anfeindungen des Dorfes und die Wirren des 30jährigen Krieges.

Ähnlich stark zeigen sich drei Jahrhunderte später auch die Pfullinger Weiber, die in den letzten Kriegstagen nicht bereit waren, ihr Dorf dem nationalsozialistischen Aufbäumen in einem längst verlorenen Krieg zu opfern. Die Weiber vertrieben den SS-Volkssturmführer Schurr und Sofie Schlegel ging, in weiß gekleidet, den Franzosen entgegen: Die Pfullinger Weiber beschlossen zu ‚kapitulieren‘, um das Dorf zu retten.

Brigitte Neske schrieb hier später Gedichte und arbeitete mit ihrem Mann in den Nachkriegstagen im eigenen Verlag. Sie nutzte das Sprechgitter des einstigen Klosters als Symbol gegen die Sprachlosigkeit und das Nicht-Miteinander-Reden-Können.

In Tagen, an denen wir mit einem längst als überwunden geglaubten Imperialismus konfrontiert werden und uns wieder den unbeantwortbaren Fragen nach Frieden, Appeasement und Widerstand ausgesetzt sehen, können diese Frauen Wegweiser und Hoffnung sein. Gegen Krieg, gegen Vertreibung und gegen die Ohnmacht.

Interprets And Location / Interpreten und Ort

Christoph Beck – tenorsax
Patrick Bebelaar – piano
Kristina Pfeffer – video

Short Biography / Kurze Biographie

06.03.1971 geboren
1992 Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart im Diplomstudiengang Jazz-und Popularmusik (inklusive Musikpädagogik) – Hauptfach Klavier bei Paul Schwarz
1995/96 Stipendium an der University of Natal (Durban)
1996 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
anschliessend Arbeit als freier Künstler (u.a. mit Musikern wie Michel Godard, Herbert Joos, Joe Fonda, Günter “Baby” Sommer, Johannes Enders, Wolfgang Puschnig, Prakash Maharaj, und mit Schriftsteller wie Peter O. Chotjewitz, Peter Härtling, Adonis, Oskar Pastior und Wiglaf Droste.
Bis jetzt 42 CD/LP Veröffentlichungen (davon 28 unter eigenem Namen).
Stipendien der University of Natal, Durban (1995 / 96), der Kunststiftung Baden-Württemberg (1996) und der Hermann-Haake-Stiftung (1996).
“Album of the Year” (NY City JazzRecord Magazin, CD: Three Seasons, 2014).
Jazzpreis Baden-Württemberg (2000). Preis der deutschen Schallplattenkritik (CD: Stupor Mundi, 2015).

 

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