Antonia Manhartsberger: vertical horizons/Kátheti Orízontes (2016)

https://www.youtube.com/watch?v=U1v1EtnzvyI&feature=youtu.be

Die teilweise offene Komposition „Kátheti Orízontes/ vertical horizons“ untersucht die Verbindung zwischen elektronischer und akustischer Musik. Sie entstand im Sommer 2016 als Reflexion über das Thema intuitives Spielen in der elektronischen Musik.

Besetzung: Performer, Violine, No Input Mixer, Vokalistin, Computer

Der oder die Performende wird mittels sensibler Hautelektroden zum Steuerimpuls der Komposition. Das Signal verrät die mentale Verfassung der oder des Performenden (Ruhe, Nervosität, etc) während er oder sie kontinuierlich nach einer musikalischen Idee sucht. Das Signal wird einerseits mittels Körperschallwandler als in der Intensität variierende Vibrationen an die Violinistin weitergeleitet, andererseits bildet der sanft schwankende Ton auch die klangliche Grundlage der Komposition und bleibt darin durchgehend erhalten.

Die Violinistin reagiert frei auf die Körperschall-Vibrationen. Sie ist somit auch Sprachrohr der oder des Performenden.
Die Vokalistin reagiert gesanglich, aber auch über andere akustische Laute. Diese werden direkt an den Computermusiker geleitet. Die Vokalistin wird also ihrer Stimme entmachtet.

Der Computermusiker verarbeitet die Klänge der Vokalistin vor allem über Granularsynthese.

Das fünfte Element bildet ein Musiker am NoInput Mixer. Er ist der einzige, der autonom über sein Spielen entscheiden kann. Das entscheidende Moment bildet hier interne elektronische Rückkoppelung als notwendiges Mittel zur Klangerzeugung.

Insgesamt soll mit dem Stück die Dichotomie des Organischen gegenüber dem Synthetischen in der Musik infrage gestellt werden und andererseits das bewusste Nachdenken als Grundlage des kompositorischen Prozesses fokussiert werden. Diese Aspekte werden in jedem beitragenden Element unterschiedlich behandelt.

Performer: Michael Eisl
NoInput Mixer : Alexander Berth
Computer: Franz Michael Gappmaier
Vokalistin: Theresa Höllerer
Violine: Antonia Sophia Manhartsberger

Technisches Setup und Komposition: Antonia Sophia Manhartsberger
UA: 2016 Garden State (im Rahmen des Steirischen Herbst)


Biographie

Antonia Manhartsberger is a Composer of Electroscoustic Music, born in Tirol (Austria). After finishing her studies of musicology at the University of Vienna, she is currently studying Computer Music at the Institute of Electronic Music in Graz (IEM). In her artistic and scientific work she mainly focuses on the spatialisation of sound, considering its perceptive and aesthetic facets. In her performative works she examines social and political questions and their creative mediation. She is the founder and curator of “pla-e-ground”, a regular electronic jam session happening in Graz.

Selected works:

2015 Toniki Diataksi [τονική διάταξη]: 24 channels Soundinstallation
2016 Dystopolis: requiem for democracy and mixed media orchestra (multimedia performance)
2017 Mo.Ve [modus vertiginis]: Fixedmedia for Ikosaeder Speaker
2017 Perforationen for voice, live electronics and Ikosaeder
2017 Cloud1a for accordion and live electronics (24 channels ambisonics)

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