Christian Dimpker: N. 10 (2013) Sýnthesis: Für ring- und amplitudenmodulierte Oszillatoren

Sýnthesis ist komplett notierte elektroakustische Musik. Es resultiert aus den Erfahrungen, die ich mit den Studien zur Notation elektroakustischer Musik gemacht habe. Anders als bei diesen aber wird in dem Stück haptsächlich Klangsynthese verwendet. Die Idee war die beiden Verfahren der Ring- und Amplitudenmodulation mittels der Notation näher zu erforschen. Ergänzt wird die Synthese durch objets trouvés, gefundende Klangaufnahmen von Regen und Gewitter sowie Hall- und Delayeffekte durchgängig verwendet. Das Stück lässt sich in drei Abschnitte teilen. Es beginnt mit kurzen Dauernwerten und geringer Dichte, während das Panning statisch ist und die Dynamik mittels üblicher Symbole kontrolliert wird. Die Oszillatortypen werden zu Beginn des Abschnitts gefordert und bleiben bestehen. Einzig Achtelwerte werden hier verwendet. Allerdings ändert sich Ihre Länge fortwährend, da auch das Tempo einer ständigen Veränderung unterzogen wird. Zu Beginn des zweiten Abschnitts werden neue Oszillatortypen festgelegt. Im diesem Abschnitt werden zudem größere Dauernwerte verwendet. Langgezogene Glissandi prägen den Teil. Zur besseren Kontrolle der Hüllkurven werden zusätzliche Diagrammsysteme verwendet. Die Modulationsindizes der amplitudenmodulierten Oszillatoren werden zudem gleitend verändert und das Panning ist auch nicht mehr fixiert. Der finale Abschnitt ergibt sich aus dem ersten. Allerdings sind die Tempowerte hier viel höher und werden die Oszillatortypen bei jeder Artikulation gewechselt, wodurch der Charakter neu definiert wird. Das Panning sowie die Modulationsindizes der Amplitudenmodulation sind wie im ersten Abschnitt wieder statisch.

Uraufführung im November 2017 in Tokio (Tokyo Wonder Site/Tokyo Arts and Space, Tokyo Metropolitation Foundation for History and Culture).


Christian Dimpker wurde 1982 in Hamburg, Deutschland geboren. Er ist Komponist und Musiktheoretiker. Dimpker hat Philosophie, Geschichte und Sound Studies studiert. Zudem besitzt er einen Doktortitel in der Musikwissenschaft/Komposition.

Dimpker arbeitet als Komponist, Notensetzer, Autor und Dozent in Berlin. Seine Kompositionen erforschen unkonventionelle Bereiche der Notation. Um dazu in der Lage zu sein hat er ein weitreichendes Notationssystem für erweiterte instrumentale Spieltechniken und die elektroakustische Musik entwickelt. Die Abhandlung mit dem Titel Extended notation: The depiction of the unconventional wird vom LIT Verlag herausgegeben. Dimpker hat zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien für seine Arbeit bekommen, seine Stücke wurden international aufgeführt (SWR Experimentalstudio, St. John’s Smith Square, Künstlerdorf Schöppingen, Tokyo Wonder Site oder CMMR Konferenz). Zudem hat er als Notensetzer u. a. Helmut Lachenmanns Schreiben für Breitkopf & Härtel gesetzt sowie Musiktheorie in Großbritannien, Deutschland und Hongkong gelehrt.

http://christiandimpker.de/projects/lebenslauf/

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